Bei dem Verdacht auf einen Schimmelpilzbefall in Innenräumen muss bei den Untersuchungen zuerst geklärt werden, ob ein Schimmelpilzbefall nur vermutet wird oder sichtbar vorhanden ist.
Eine Vermutung auf einen verdeckten Schimmelpilzbefall besteht in der Regel dann, wenn bereits typische gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen und/oder die Bewohner den für Schimmelpilz typischen Geruch wahrnehmen. Ebenso stellen Wasserschäden (beispielsweise durch ein Rohrbruch) oder Mängel an der Gebäudehülle (z.B. durch Fehlstellen an der Dachabdeckung oder Unzulänglichkeiten an der Gebäudeabdichtung) Ursachen für einen Schimmelpilzbewuchs dar.
Ein Schimmelpilzbefall in einem Innenraum ist gleichzeitig ein hygienisches Problem und muss – alleine aus Vorsorgegründen - grundsätzlich entfernt werden. Für eine exakte Bestimmung des Schadensumfangs sollte ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Die Ingenieure des Sachverständigenbüros Becker & Partner weisen die nötigen Erfahrungen sowie den erforderlichen Wissensstand auf, um Schimmelpilzschäden fachgerecht zu erkennen und zu bewerten. Zur Identifikation bzw. Beurteilung der Schäden orientieren wir uns an den – vom Umweltbundesamt empfohlenen – Messverfahren und Bewertungshilfen.
Bei der Erkennung und Bewertung von Schimmelpilzschäden werden angepasst auf die Gegebenheiten vor Ort und der Art der Analyse unterschiedliche Messtechniken angewandt. Eine Auswahl dieser wird im Folgenden in zusammenfassender Form beschrieben.
Materialprobeentnahme
Bei sichtbarem oder vermutetem mikrobiellen Befall wird sachverständig entschieden, ob Material (Estrich, Polystyrol, Tapeten, Mineralwolle usw.) entnommen und auf Gattung und Spezies sowie Konzentration bestimmt werden soll.
Bei der Materialuntersuchung mittels Mikroskopie kann festgestellt werden, ob das Material mit Mikroorganismen besiedelt ist. Die meisten Schimmelpilzarten können hierbei identifiziert werden. Eine Materialanalyse mittels Suspension, Verdünnungsreihen und Kultivierung ermöglicht zusätzlich eine Aussage über die Anzahl der koloniebildenden Einheiten (KBE).
Klebefilmprobe
Bei der Klebefilmprobe wird ein transparenter Klebefilm auf den betroffenen Bereich und anschließend auf einen Träger geklebt. Durch anschließende mikroskopische Untersuchungen kann ggf. die Schimmelpilzgattung und die Intensität des Befalls festgestellt werden.
Luftpartikelmessung
Die Luftpartikelmessung erfolgt mittels Impaktion; dabei werden die in der Luft enthaltenen Schimmelpilzsporen direkt auf einen beschichteten Objektträger projiziert. Auf diese Weise kann sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Aussage über die Belastung der Raumluft mit Schimmelpilzsporen getroffen werden.
MVOC-Messung
Bei einem nicht sichtbaren (nur vermuteten) Befall können so genannte MVOC (microbial volatile organic compounds)-Messungen in dem betroffenen Bereich durchgeführt werden.
Bei Feuchtigkeitsschäden oder sonstigem länger andauerndem mikrobiellem Befall von Räumen können leicht flüchtige Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen in die Raumluft gelangen. Einige dieser MVOC’s sind spezifisch bei mikrobiellen Befällen und können deshalb als Indikatoren für das Auftreten dieser Mikroorganismen (u.a. Schimmelpilze) dienen. Einzelne dieser MVOC's können ggf. auch zu Geruchsbelästigungen führen.
Schimmelpilzspürhund
Der Einsatz eines Schimmelpilzspürhundes ist eine Methode, um verdeckte mikrobielle Schäden zu lokalisieren. Auf ausgewählte Geruchsstoffe ist er ähnlich trainiert wie ein Drogen- oder Sprengstoffspürhund.
Grundvoraussetzung für die Lokalisierung eines verdeckten Schimmelpilzbefalles ist, dass nicht nur der Schimmelpilzspürhund, sondern auch der Hundeführer eine umfassende Ausbildung erfahren hat, so dass er die Gestik seines „Mitarbeiters” zu interpretieren weiß.
Konzepte zur Schimmelsanierung
Um eine fachgerechte Schimmelpilzschadenssanierung durchführen zu können, sollte zunächst eine umfangreiche Bauzustandsanalyse durchgeführt werden. Die Schadensursache muss vor der Sanierung behoben werden. Bevor eine Sanierung erfolgt, empfiehlt es sich, zwischen den Parteien ein genaues Sanierungsziel zu definieren (siehe WTA 4-12 „Ziele ….“ Leiter der Arbeitsgruppe Dipl.-Ing. Norbert Becker)
Gerade bei der Schimmelpilzsanierung ist jedes Objekt für sich einzigartig und erfordert immer eine objekt- spezifische Sanierungskonzeption. Basierend auf den Erkenntnissen der Bauzustandsanalyse wählen wir mit Ihnen gemeinsam die für Sie unter wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten geeignetste aus.
Wenn Sie es wünschen, begleiten wir Ihr Sanierungsvorhaben so weit, dass wir für Ihre geplante Sanierungsmaßnahme Leistungsverzeichnisse erstellen, Angebote einholen und prüfen und ggf. sogar die Bauüberwachung durchführen. Nutzen Sie unser Fachwissen, um Ihre Schimmelsanierung objektspezifisch fachgerecht zu planen und somit ihre Kosten bei optimaler Sanierung zu minimieren!